Traditionell wird zwischen den Jahren gern zurück geblickt, als ob am letzten Tag des Jahres alles auf Null gedreht wird und man dann einfach von Neuem beginnt. Schnell noch die Finanzen regeln und den Schreibtisch aufräumen, ungeachtet dessen, dass die Zeit eine Endlos-Schleife ist, die keinen Anfang und kein Ende kennt...aber lassen wir das, das ist ja so schrecklich nüchtern und unromantisch...! Also lasst uns für ein Weilchen zusammenkuscheln und gemeinsam zurück blicken. Was hat uns in diesem Jahr bewegt? Unter tausenden von romantischen, traurigen oder lustigen Geschehnissen gibt es nun eine klitzekleine Auswahl, die sich in mein teil-kollektives Gedächtnis gebrannt hat:
- Prinz William heiratet seine Cathrine, formally known as Waity-Kate. Die Schwester Pipa organisiert die Hochzeit und darf sich rühmen den geilsten Arsch der Nation zu haben...Beide Schwestern sind somit durchaus beneidenswert, obwohl die Anwartschaft auf den Thron wohl etwas nachhaltiger ist, als ein wohlgeformtes Hinterteil!
- Siri, die patente Sprachassistentin des neuen I-phone 4s, beantwortet mal eben die Frage des Lebens: „Alles spricht dafür, dass es Schokolade ist“, löst der digitale Frechdachs dieses Rätsel, für das Monty Python einen ganzen Film brauchte. Siri ist nämlich schlau und verzichtet gern auf die Lachsschaumspeise.
- Siris Chef wiederum verschlägt der Apple-Community mit der Meldung seines Todes den Atem. Steve Jobs erliegt Anfang Oktober seinem Krebsleiden. Er erhält posthum den Grammy und seine Biographie verkauft sich innerhalb der ersten Woche 379.000 Mal. Ein Mann der Superlative, ohne Zweifel.
- Fukushima. Ein Wort, dass eine Welle auslöst. Nicht der Tsunami, der auch das gleichnamige Kernkraftwerk verwüstet und für einen Supersupergau in Japan sorgt, sondern die Welle der ökologischen Bekehrung, die den Atomausstieg in Deutschland plötzlich politisch populär macht und für Guttenberg leider ein paar Wochen zu spät überschwappt.
- Während des arabischen Frühlings bäumt sich ein Großteil der Bevölkerung Nordafrikas gegen die Tyrannen ihrer Länder auf. Die Welt sieht zu, staunt, hofft und bangt. Den Widerstand finden wir Europäer toll aber wenn die frisch unabhängigen Tunesier plötzlich gedenken, ihre Reisefreiheit zu nutzen, würden wir am liebsten die Mauer wieder hochziehen. Die Insel Lampedusa ist doch auch ganz hübsch und so schön weit weg.
- Dazu fällt mir doch glatt noch der lustigste aller Italiener ein, der dann doch trotz seiner selbst gebastelten Immunität abtanzen – pardon, abtreten muss. Sugardaddy Silvio-ich-hatte-sie-alle-ausser-Frau-Merkel-Berlusconi (auch Napoleon für Arme genannt), gibt endlich dem Druck seines Volkes nach und dankt ab. Ehrlich, ich konnte es hören, als ganz Europa bei der besten Nachricht dieses Jahres ein erleichtertes ENDLICH! herausstieß. Wurde der eigentlich nach St. Helena verbannt?? Ist denn da eine Mauer drum??
- Besonders traurig: Vicco von Bühlow ist von uns gegangen – dafür hat Gott jetzt endlich auch seinen Spaß.
Im Gegensatz zu dem sich unermüdlich weiterdrehenden Zeitgeschehen ist mein erlebtes Jahr für die Welt nicht weiter nennenswert. Für meinen egoistischen Mikrokosmos allerdings hat das Jahr 2011 so viele Veränderungen gebracht, dass auch ich einmal kurz innehalten muss, um zurück zu blicken: Ich habe den Status einer studierenden Mutter mit dem einer Working-Mom getauscht und staune nun selbst atemlos, wie schnell die Zeit vergeht. Auch die für meine Schreibereien wird rar und ich bitte meine Leser untertänigst für die grobe Vernachlässigung um Verzeihung. Der Kopf ist randvoll mit Geschichten und Ideen, sie wollen alle noch zu lustigen HTML-Codes werden und Euch erfreuen. Ich komme wieder – keine Frage!
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei all den Menschen bedanken, die mir immer Mut gemacht und an mich geglaubt haben, die meine Träume und Ziele nicht belächelt sondern tatkräftig unterstützt haben! Denn wie sagte schon Mark Twain:
Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2012, wir schreiben die Geschichte ja wieder neu und haben so viel Zeit zum Leben!



Da sitzen wir nun in dem kleinen Büro in der großen Bäckerstraße, der Schaltzentrale des KinderKinder Vereins. Das Maskottchen Fidel Mops grinst von seinem Podest herunter und Stephan von Löwis rollt vergnügt auf seinem AOK-Ball hin und her. Er zeigt mir gerade sichtlich stolz die Photos vom diesjährigen 'laut und luise' Musikfest. Trotz Dauerregens und einem Bruchteil der erwarteten Besucher sind wunderbare Bilder entstanden.
Das 'KinderKinder' Festival bietet seinem Publikum neben bekannten Kinderhelden wie Frederik Vahle oder Rolf Zuchowski auch viel Kultur aus anderen Teilen unsere Welt an, wie sind die Kontakte zu den Künstlern entstanden?
Sie sagen selbst, dass die Produktionen auch für kleine Gäste von höchster Qualität sein müssen, das kostet aber Geld – wie finanziert der Verein dieses Angebot an Musikveranstaltungen und Theateraufführungen?
Es ist Sonntag, draußen regnet es Bindfäden, drinnen laufen die Kinder Amok und mein Mann bohrt mit der Hilti Löcher in eine Karotte. Keine Angst, mein Gatte ist nicht verrückt geworden und er nimmt auch 'Experimentalküche' noch nicht wörtlich. Wir bereiten uns vielmehr auf das Kinder Musikfest 'laut und luise' vor, das wie jedes Jahr vom 'KinderKinder' e.V. ausgerichtet wird und Planten und Blomen zum Klingen bringt. „Und was ist mit den Möhren??“ höre ich da meine aufmerksamen Leser rufen. Die Möhren werden Claves, Klanghölzer für das große Kinder-Gemüseorchester, das mit Kohlrabi-Ratschen und Paprika-Trommeln unser junges Gemüse zu Musikanten werden lässt.
Neben dem großen Gemüseorchster gibt es noch so viele andere Dinge zu entdecken: Auf zwei Bühnen können die kleinen und großen Musikfans tolle Auftritte sehen, darunter Hexe Knickebein, das Operloft und die Musical Akademie. Letzteres hat das Leben meiner Tochter direkt auf die Laufbahn eines Musicalstars gelenkt und meines auf die einer persönlichen Musicalstar-Taxiunternehmerin.